Von SEO zu GEO: Wie Unternehmen sich auf die Ära der KI-Suche vorbereiten

Einleitung: Die Suche verändert sich grundlegend

Lange Zeit bestimmte das klassische Keyword-Modell, wie Menschen im Internet Informationen fanden – und wie Unternehmen bei Google sichtbar wurden. Doch heute verändern KI-gestützte Suchsysteme dieses Prinzip. Systeme mit großen Sprachmodellen (Large Language Models, kurz LLMs) beantworten Fragen direkt – individuell, schnell und im passenden Zusammenhang.

Analysten erwarten: Bis 2026 wird etwa ein Viertel aller traditionellen Suchanfragen wegfallen. Für Unternehmen im digitalen Raum ist das eine tiefgreifende Veränderung – und eine neue Herausforderung.

Was macht KI-Suchsysteme anders?

LLMs wie ChatGPT, Gemini oder Claude funktionieren anders als klassische Suchmaschinen. Drei Eigenschaften machen sie besonders:

  • Semantisches Verständnis
    LLMs verstehen den Zusammenhang von Wörtern. Sie erkennen, was Nutzer wirklich wissen möchten, und liefern direkte Antworten statt bloßer Linklisten.
  • Kontextbezogenes Antworten
    In einem Dialog „merken“ sich viele Systeme, was zuvor gefragt wurde. So bauen sie auf frühere Eingaben auf und liefern passendere Antworten.
  • Multimodale Verarbeitung
    Moderne KI-Systeme analysieren nicht nur Texte, sondern auch Bilder oder Videos – oft gleichzeitig. Das macht ihre Antworten vielseitiger und umfassender.

Wichtig für Ihr Content-Team:
Keyword-Dichte allein reicht nicht mehr. Inhalte müssen so formuliert sein, dass Sprachmodelle sie verstehen, gliedern und korrekt zitieren können.

Von klassischer SEO zu Generative Engine Optimization (GEO)

Suchmaschinenoptimierung (SEO) bleibt wichtig – sie sorgt weiterhin dafür, dass Inhalte in klassischen Suchergebnissen erscheinen. Doch mit dem Aufstieg generativer KI-Systeme beginnt eine neue Ära und es kommt ein neuer Bereich hinzu: Generative Engine Optimization (GEO), auch bekannt als Answer Engine Optimization (AEO).

Die vier Prinzipien erfolgreicher GEO-Inhalte:

  • Konversationale Klarheit: Schreiben Sie so, als würden Sie direkt mit der Zielgruppe sprechen – verständlich, präzise, im Dialogstil.
  • Autorität & Verlässlichkeit: Stützen Sie Ihre Aussagen mit nachvollziehbaren Quellen, Studien und Zahlen.
  • Strukturierte Tiefe: Gliedern Sie Inhalte übersichtlich – mit klaren Überschriften, Listen, FAQs und Zusammenfassungen.
  • Intent-Abdeckung: Denken Sie über Keywords hinaus: Welches konkrete Informationsbedürfnis steckt hinter der Frage?

Die führenden Plattformen der KI-Suche

  1. ChatGPT (OpenAI): Liefert Gespräche auf Basis eines festen Datenstandes. Inhalte sollten klar und aktuell sein.
  2. Perplexity: Zeigt Quellen sichtbar an. Fachartikel, Foren oder Studien sorgen für mehr Sichtbarkeit.
  3. Gemini (Google): Erweitert die klassische Suche durch „AI Overviews“. Gute Struktur und E-E-A-T-Qualität sind entscheidend.
  4. Claude (Anthropic): Setzt auf ethisch fundierte, faktenbasierte Antworten. Klarheit wird hier besonders belohnt.

KI-Crawler: Zulassen oder blockieren?

Vorteile:

  • Mehr Sichtbarkeit
  • Potenzielle Verlinkungen

Risiken:

  • Keine Quellenangabe
  • Datenschutz & Urheberrecht
  • Crawling-Probleme bei dynamischen Inhalten

Fünf Strategien für mehr Sichtbarkeit in der KI-Suche

1. Eigene Sichtbarkeit regelmäßig prüfen

  • Suchen Sie Ihre Marke in ChatGPT, Gemini, Perplexity & Co.
  • Nutzen Sie Monitoring-Tools für KI-Ergebnisse.
  • Dokumentieren Sie Tonfall und Platzierung.

2. Inhalte auf Nutzerfragen ausrichten

  • Beantworten Sie die Kernfrage gleich zu Beginn.
  • Verwenden Sie echte Fragen als Zwischenüberschriften.
  • Arbeiten Sie mit Aufzählungen, FAQs und klaren Strukturen.

3. Von der Konkurrenz lernen

  • Analysieren Sie, wer in Perplexity verlinkt wird.
  • Nutzen Sie „People Also Ask“- bzw. Weitere Fragen“-Boxen in Google.
  • Sehen Sie, welche Formate (z. B. Whitepaper, Foren) gut funktionieren.

4. Autorität durch Qualität stärken

  • Aktualisieren Sie Inhalte mit neuen Studien und Statistiken.
  • Verwenden Sie strukturierte Daten (z. B. mit schema.org).
  • Belegen Sie Aussagen mit vertrauenswürdigen Quellen.

5. Präsenz auf Community- und Medienplattformen

  • Beteiligen Sie sich in Fachforen wie Reddit.
  • Reagieren Sie auf Bewertungen konstruktiv.
  • Pflegen Sie Medienkontakte und veröffentlichen Sie Expertenmeinungen.

Ihre 90-Tage-Checkliste

  1. Content-Audit: Inhalte prüfen und aktualisieren
  2. Strukturierte Daten ergänzen: FAQ-Schema, Produkt-Schema, Job-Schema, Autoreninfos
  3. Monitoring etablieren: KI-Ergebnisse regelmäßig prüfen
  4. Top-Content aktualisieren: 10 Beiträge mit neuen Quellen anreichern
  5. Community-Engagement: In zwei Fachforen aktiv mitdiskutieren
  6. PR-Pitch entwickeln: Jeden Monat ein datenbasiertes Thema
  7. Crawler-Zugänglichkeit prüfen: robots.txt anpassen
  8. Redaktionsteam vorbereiten & schulen: Workshop „Schreiben für GEO/AEO“

Fazit: SEO bleibt – GEO ergänzt

Suchmaschinen verlieren nicht ihre Bedeutung – aber sie sind nicht mehr alleiniger Weg zur Sichtbarkeit. Nutzer stellen ihre Fragen zunehmend an KI-Systeme.

Kombinieren Sie deshalb klassische SEO mit gezielter Generative Engine Optimization (GEO). So bleiben Sie präsent – sowohl in Google als auch in KI-Antworten.



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